Seit den 1990er Jahren prüft die Stiftung Gesundheit gesundheitsbezogene Bücher und Broschüren auf Güte und Unabhängigkeit. Nun hat sie das traditionelle Verfahren für das Internet weiterentwickelt. Das Zertifikat „Geprüfte Homepage“ der Stiftung Gesundheit zeichnet künftig Online-Medien mit Gesundheitsbezug aus, sofern diese das Prüfungsverfahren erfolgreich absolviert haben. Dieses beruht auf einem neu entwickelten, wissenschaftlich fundierten System, das die Güte messbar macht.
Jede zu zertifizierende Website durchläuft dafür einen standardisierten Katalog von 75 Fragen, der Bereiche von publizistischer Sorgfalt, Zielgruppen-Eignung, inhaltlicher Unabhängigkeit, Barrierefreiheit und Usability bis hin zur rechtlichen Unbedenklichkeit abprüft.
„In das System flossen wesentliche Komponenten des Discern-Fragebogens ein, eines anerkannten Instruments zur Qualitätssicherung von Patienteninformationen“, erklärt Prof. Dr. Uwe Sander von der FH Hannover, der das Verfahren zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Thomas J. Schult entwickelt hat. „Der Bewertungskatalog ermöglicht uns einen standardisierten und systematischen Vergleich von Websites – unabhängig von Selbstauskünften der Betreiber und mit den Schwerpunkten publizistische Sorgfaltspflichten und Nutzbarkeit des Inhaltes.“
„Dieser Aufwand ist zweifellos hoch,“ sagt Dr. Peter Müller von der Stiftung Gesundheit, „doch allein eine Selbstauskunft von Webseiten-Betreibern erscheint mir heute, speziell in gesundheitsbezogenen Themenfeldern, nicht mehr hinreichend.“
Mehr zu den Zertifizierungen finden Sie unter www.stiftung-gesundheit.de in der Rubrik „Zertifizierte Ratgeber“ und einen Beitrag von Prof. Dr. Uwe Sander im Blog finden Sie hier
Hamburg, 21. Mai 2010