Stimmungsbarometer Q3/2023: Fünf von sechs Gruppen pessimistischer – aber nur moderat
- Entwicklung der Stimmung in den heilberuflichen Fachgruppen
- Ursachen für die Stimmungsentwicklung: Politische Entscheidungen, Personalsituation, Arbeitszeit
- Stimmung, Lage und Erwartung im Zeitverlauf
- Wirtschaftliche Lage und Erwartung in den Fachgruppen
Die Stimmung der Heilberufler:innen ist im 3. Quartal 2023 um 1,9 Punkte gesunken und liegt nun auf einem Wert von -9,5. Damit hat sich die Stimmung wie schon im Vorquartal nur geringfügig verschlechtert.
Die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage verschlechterte sich um 5,4 Punkte. Dagegen verbesserte sich die Erwartung für die kommenden sechs Monate um 1,3 Punkte.
Entwicklung der Stimmung in den Heilberufen
In fünf der heilberuflichen Fachgruppen hat sich die wirtschaftliche Stimmung verschlechtert – allerdings nur moderat: Den stärksten Rückgang verzeichneten die Physiotherapeut:innen mit einem Minus von 6,0 Punkten, den geringsten die Logopäd:innen mit minus 1,4 Punkten. Deutlich bergauf geht es dagegen für die Apotheker:innen mit einem Plus von 14,9 Punkten.
Ursachen für die Stimmungsentwicklung: Politische Entscheidungen, Personalsituation, Arbeitszeit
Als entscheidende Negativ-Faktoren für die Stimmungsentwicklung im 3. Quartal 2023 nannten die Heilberufler:innen an erster Stelle Entscheidungen und Vorgaben von Politik und Selbstverwaltung (59,0 Prozent), gefolgt von der Personalsituation (45,9 Prozent). Bei den Positiv-Faktoren stehen die finanzielle Situation (16,0 Prozent) und die Patient:innen selbst bzw. deren Angehörige (15,0 Prozent) an der Spitze. Ambivalent ist dagegen die Bewertung der eigenen Arbeitszeit: Sie steht sowohl bei den Positiv- als auch Negativ-Faktoren an dritter Stelle.
Stimmung, Lage und Erwartung der Heilberufe im Zeitverlauf
Wirtschaftliche Lage und Erwartung in den Fachgruppen
Erhebung: Repräsentative Erhebung mithilfe eines Online-Fragebogens
Erhebungszeitraum: 6.–13. September 2023
Sample: Für jede Berufsgruppe wurde eine repräsentative geschichtete Zufallsstichprobe angeschrieben. Für die aktuelle Befragung erhielten 10.000 nichtärztliche Heilberufler:innen aus dem Strukturverzeichnis der Versorgung eine Einladung zur Befragung. Zusätzlich wurden 1.486 Heilberufler:innen befragt, die sich zuvor zu einer regelmäßigen Teilnahme an der Befragung bereiterklärt hatten.
Rücklauf: 749 valide Fragebögen (Rücklaufquote 6,5 Prozent). Die Ergebnisse sind repräsentativ mit einem Konfidenzniveau von 99% (Konfidenzintervall < ±5%).
Über das Stimmungsbarometer
Seit Anfang 2022 erhebt die Stiftung Gesundheit parallel zur wirtschaftlichen Stimmung der niedergelassenen Ärzt:innen auch die wirtschaftliche Lage und Erwartung der Heilberufler:innen. Das Stimmungsbarometer Heilberufe (früher: Medizinklimaindex) gibt differenziert Auskunft darüber, wie die sechs größten Gruppen der niedergelassenen Heilberufler:innen in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten.
Die Stimmung der Heilberufler:innen wird analog zum Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft des ifo Institutes (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.) erhoben: Aus den Antworten zur Einschätzung der aktuellen Lage und zur Erwartung werden zunächst Salden für Lage und Erwartung gebildet. Die einzelnen Gruppen werden dabei entsprechend ihres Anteils an der Grundgesamtheit gewichtet, um ein repräsentatives Stimmungsbild zu erhalten. Der Wert für die Stimmung der Heilberufler:innen entspricht dem Mittelwert der Salden für die aktuelle Lage und die Erwartung. Mehr Details finden Sie auf unserer Seite Methodik und Berechnung.