Maria Michalk, Bundestagsabgeordnete a. D. kennt die Stiftung Gesundheit seit vielen Jahren und engagiert sich mit ihrer Expertise im Stiftungs-Rat.
Maria Michalk wurde 1949 in eine sorbische Bauernfamilie in der Lausitz geboren. Hier lernte sie frühzeitg generationsübergreifende Pflichten zu übernehmen. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach den Geburten hat sie sich zehn Jahre lang ausschließlich der Familie gewidmet.
Wesentliche berufliche Stationen:
- Lehre als Industriekauffrau
- Ökonomiestudium
- Arbeit im betriebswirtschaftlichen Bereich eines größeren Kombinates
- Politisches Engagement in der CDU: Mit dem Fall der Mauer und der ersten freigewählten Volkskammer am 18. März 1990 wurde sie Abgeordnete.
- Nach der Wiedervereinigung Deutschlands gehörte sie dem Übergangsparlament des Deutschen Bundestages in Bonn an.
- Nach der ersten gesamtdeutschen Wahl 1990 hat Michalk vier Jahre lang als stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gearbeitet und war u.a. zuständig für den Bereich Gesundheit.
- Pausierung während zwei Legislaturperioden in der hauptberuflichen politischen Arbeit
- Von 2002 bis 2017 direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Bautzen, Schwerpunkt Gesundheitspolitik. Sie fungierte u.a. als Obfrau und die letzten beiden Jahre als gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Frau Michalk, welche Aufgaben führen Sie derzeit aus?
Jetzt in meinem Ruhestand arbeite ich viel ehrenamtlich. Unter anderem leite ich den Landesfachausschuß Gesundheitspolitik der sächsischen Union. Darüber hinaus bin ich als Sorbin Vorsitzendee des Rates für sorbische Angelegenheiten im Freistaat Sachsen, der die Staatsregierung und das Parlament in Fragen des sorbischen Volkes berät. Ich bin auch Vorsitzende des Landesverbandes donum vitae Sachsen e.V. , engagiere mich als Vorsitzende des Gartenkulturpfades Oberlausitz e. V. für unser kulturelles Erbe und leite den Freundeskreis des Klosters St. Marienthal.
Was hat Sie dazu bewegt, sich bei der Stiftung Gesundheit zu engagieren?
Die Stifung Gesundheit kenne ich seit vielen Jahren. Ich schätze Herrn Müller, der unermüdlich den Kontakt zum Parlament pflegt und für die Ziele der Stiftung wirbt. Auch über die medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung, die wachsende Notwendigkeit der Barrierefreiheit in den Arztpraxen und die vernetzten Leistungsangebote habe ich die Arbeit der Stiftung schätzen gelernt. Immer wieder gab es Impulse der Stiftung Gesundheit, die ich in meine politische Arbeit aufnehmen konnte.
Welches Thema aus unserem Aufgabengebiet liegt Ihnen besonders am Herzen, und warum?
Die fachgerechte Information der Bürgerinnen und Bürger über die Leistungsangebote im Gesundheitswesen ist für eine optimierte medizinische Versorgung unerlässlich. Deshalb halte ich mehr Transparenz im deutschen Gesundheitswesen für eine wesentliche Zukunftsaufgabe.
Was müsste sich aus Ihrer Sicht unbedingt im Gesundheitswesen ändern?
Die komplexen medizinischen Angebote nach neustem Stand der Wissenschaft und Technik müssen mit der für den einzelnen Bürger verständlichen und nachvollziehbaren medizinischen Versorgung vor Ort zusammen geführt werden. Wir brauchen dringend eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit bei Nutzung aller digitalen Möglichkeiten.
Und den drohenden – sowie in manchen Regionen bereits vorhandenen Fachkräftemangel – werden wir nur überwinden, wenn bei gleichzeitiger Qualitätssicherung das Delegieren von Leistungen in den einzelnen Fachbereichen praktiziert wird. Es braucht in jeder Hinsicht mehr Zusammenarbeit.
Haben Sie ein Lebensmotto?
Ja, mein persönliches Lebensmotto heißt „Gib niemals auf!“. Mein bisheriges Leben hat mich gelehrt, dass es für jede komplizierte Situation einen Ausweg gibt. Und dann halte ich mich noch an einen modernen Rat, der in Form eines großen alten Holzbildes in unserem Haus hängt. Es trägt die Aufschrift „Frohes Schaffen, treues Lieben – sind stets das Beste geblieben“.