Die Stimmung der Heilberufler hat sich im 4. Quartal 2023 um 4,4 Punkte verschlechtert und liegt nun auf einem Wert von -13,9.
Während die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage lediglich um 1,2 Punkte sank, verzeichnet die Erwartung für die kommenden sechs Monate ein Minus von 7,3 Punkten.
Wie im Vorquartal hat sich die wirtschaftliche Stimmung in fünf von sechs heilberuflichen Fachgruppen verschlechtert. Den stärksten Rückgang verzeichneten die Apotheker:innen (minus 13,5 Punkte) und Ergotherapeuten (minus 9,4 Punkte). Moderate Rückgänge gab es bei den Logopäden (minus 6,4 Punkte), Hebammen und Geburtshelfern (minus 5,4 Punkte) und Physiotherapeuten (minus 4,9 Punkte). Lediglich bei den Heilpraktikern konnte die Stimmung leicht zulegen (plus 0,6 Punkte).
Die drei größten Negativ-Faktoren für die Stimmungsentwicklung sind aus Sicht der Heilberufler:innen Entscheidungen und Vorgaben von Politik und Selbstverwaltung (62,4 Prozent), gefolgt von den Auswirkungen aktueller Ereignisse (52,4 Prozent) und der eigenen Arbeitszeit (47,5 Prozent).
Erhebung: Repräsentative Erhebung mithilfe eines Online-Fragebogens
Erhebungszeitraum: 4.–11. Dezember 2023
Sample: Für jede Berufsgruppe wurde eine repräsentative geschichtete Zufallsstichprobe angeschrieben. Für die aktuelle Befragung erhielten 10.000 nichtärztliche Heilberufler aus dem Strukturverzeichnis der Versorgung eine Einladung zur Befragung. Zusätzlich wurden 1.665 Heilberufler befragt, die sich zuvor zu einer regelmäßigen Teilnahme an der Befragung bereiterklärt hatten.
Rücklauf: 941 valide Fragebögen (Rücklaufquote 8,1 Prozent). Die Ergebnisse sind repräsentativ mit einem Konfidenzniveau von 99% (Konfidenzintervall < ±5%).
Seit Anfang 2022 erhebt die Stiftung Gesundheit parallel zur wirtschaftlichen Stimmung der niedergelassenen Ärzte auch die wirtschaftliche Lage und Erwartung der Heilberufler. Das Stimmungsbarometer Heilberufe gibt differenziert Auskunft darüber, wie die sechs größten Gruppen der niedergelassenen Heilberufler in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten.
Die Stimmung der Heilberufler wird analog zum Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft des ifo Institutes (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.) erhoben: Aus den Antworten zur Einschätzung der aktuellen Lage und zur Erwartung werden zunächst Salden für Lage und Erwartung gebildet. Die einzelnen Gruppen werden dabei entsprechend ihres Anteils an der Grundgesamtheit gewichtet, um ein repräsentatives Stimmungsbild zu erhalten. Der Wert für die Stimmung der Heilberufler entspricht dem Mittelwert der Salden für die aktuelle Lage und die Erwartung. Mehr Details finden Sie auf unserer Seite Methodik und Berechnung.