Die Preisträgerinnen und Preisträger des Publizistik-Preises 2024 sind gekürt! Wer es in diesem Jahr aufs Podest geschafft hat, verraten wir Ihnen in dieser Stiftungsbrief-Ausgabe:
Das war ein toller Abend! Auf dem Empfang des Gesundheitswirtschaftskongresses im Grand Elysée in Hamburg haben wir vor großem Publikum die Preisträgerinnen und Preisträger des Publizistik-Preises 2024 verkündet und ihre Werke vorgestellt.
Die prämierten Beiträge bringen uns Gesundheitsthemen in außergewöhnlicher Weise nahe. Sie sind hervorragend recherchiert und transportieren Informationen besonders verständlich und eindrucksvoll. Damit verschaffen sie wichtigen Themen Gehör – auch solchen, die noch nicht im Mainstream angekommen sind.
Mit der Auszeichnung motiviert die Stiftung Gesundheit Journalisten, diese Extrameile zu gehen, um Beiträge von herausragender Qualität zu schaffen. Und genau das ist den Preisträgern auch in diesem Jahr gelungen. Herzlichen Glückwunsch!
„Die Herausforderungen beim Start sind real: Technische Hürden, fehlende Patienteninformationen und teils unzureichende Softwareunterstützung erschweren die Umsetzung“, sagt Stefan Spieren, Hausarzt und Digital-Health-Pionier im Gastkommentar. „Viele Funktionen sind noch nicht durchgängig praxistauglich, und das Praxisteam muss Zeit investieren – Zeit, die sich aber langfristig lohnen wird.“
Rund 10.000 Kinder werden jährlich in Deutschland mit Fetaler Alkoholspektrumstörung (FASD) geboren, verursacht durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft. Friederike Oertel erzählt in ihrem herausragenden Online-Artikel die Geschichte der Zwillinge Luise und Clara Andrees, die sich trotz FASD ins Leben kämpften und heute als erwachsene Frauen selbstbestimmt leben.
Das Fazit der Expertenjury: „Hier ist eine sehr einfühlsam beobachtete Geschichte entstanden, bei der die Kontextualisierung und das Expertenwissen nie vom Blick auf die beiden beeindruckenden Protagonistinnen wegführt.“
Jedes Jahr bekommen Tausende werdende Eltern die verheerende Nachricht, dass ihr ungeborenes Kind lebensbedrohlich erkrankt sei – oftmals so schwer, dass jede Hilfe zu spät komme. Dabei könnten viele dieser Kinder gerettet werden, wie der mit dem zweiten Platz ausgezeichnete Beitrag von Anja Reumschüssel zeigt.
„Eine herausragend erzählte Reportage mit großer Recherchetiefe zu einem Thema, bei dem es anscheinend noch viel Aufklärungsbedarf gibt – auch für Mediziner“, so die Expertenjury.
Warum werden Fehler in der Medizin so oft totgeschwiegen? Damit setzt sich die Reportage von Katharina Singer auseinander, die einen der beiden dritten Plätze erreicht hat. Singer hat betroffene Patienten bei ihrem Kampf um die Wahrheit begleitet – und sie hat Ärztinnen und Ärzte gefunden, die das Schweigen brechen und den Mut haben, über Behandlungsfehler zu sprechen.
„Ein großartiger Bericht über eine untragbare Situation für Patienten und Ärzte“, so die Expertenjury. „Gründlich recherchiert, verständlich und verbrauchernah – und dennoch sehr vielschichtig dargestellt.“
Depressionen sind in der Gesellschaft genauso weit verbreitet wie tabuisiert. In einem gemeinsamen Multimedia-Projekt, das ebenfalls Platz 3 erreichte, haben ein lokaler Radiosender und eine Lokalzeitung die Volkskrankheit thematisiert. Sie überzeugten 48 Betroffene aus der Region, offen über ihre Krankheit zu berichten. Entstanden sind dabei vielfältige crossmediale Beiträge, die aufklären und für das Thema sensibilisieren.
„Was zwei relativ kleine Regionalmedien hier mit ihren begrenzten Ressourcen für ihre Leser- und Hörerschaft aufbereitet haben, ist inhaltlich und handwerklich herausragend“, so das Fazit der Expertenjury.
In diesem Jahr hatten uns insgesamt 206 Bewerbungen erreicht. Für die Auszeichnung nominierte die Fachjury 17 der eingereichten Beiträge, aus denen die Expertenjury dann die Preisträgerinnen und Preisträger kürte.
Bildnachweise:
Bild 1: Stiftung Gesundheit & Falk von Traubenberg
Bild 2: Friederike Oertel
Bild 3: Anja Reumschüssel
Bild 4: Katharina Singer
Bild 5: Tobias Fenneker, Sinah Jakobsmeyer, Mareike Gröneweg, Lena Henning
Bild 6: Stiftung Gesundheit