In Berlin und im Saarland muss ein Hausarzt rechnerisch mehr als 1.500 Patienten versorgen – deutlich mehr als in anderen Bundesländern. Die Versorgungssituation kann sich hier in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen: Vor allem im Saarland steht ein hoher Anteil der Ärzte kurz vor dem Ruhestand, wie unsere Analyse aus dem Vorjahr gezeigt hat.
Vergleicht man die Dichte der ambulanten Leistungserbringer in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten, werden erhebliche Unterschiede sichtbar: Während beispielsweise auf jeden Leistungserbringer im Stadtkreis Heidelberg im Schnitt 169 Einwohner kommen, sind es im Kreis Landshut 1.055 Einwohner – das sind mehr als sechs Mal so viele.
Wie sieht die Geschlechterverteilung in den verschiedenen Arbeitsmodellen der ambulanten Versorgung aus? Zwei Drittel der angestellten Ärzte waren im Jahr 2024 Frauen. Bei Praxisinhabern und Ärzten in MVZ ist das Verhältnis von Frauen und Männern nahezu ausgeglichen.
Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sind derzeit attraktiver als eine eigene Praxis – das zeigt unsere Analyse erneut. Die Zahl der niedergelassenen Mediziner ist im Jahr 2024 abermals leicht zurückgegangen. Im Gegenzug hat der Anteil der Ärzte zugenommen, die in Medizinischen Versorgungszentren angestellt sind.
Das Herzstück und die Grundlage dieser Analyse sowie vieler weiterer Services der Stiftung Gesundheit ist das Strukturverzeichnis der Versorgung. Es umfasst rund 580.000 Leistungserbringer und ermöglicht einen präzisen Blick in die Versorgungslandschaft. Seit fast 30 Jahren betreiben und pflegen wir das Verzeichnis und entwickeln es kontinuierlich weiter.
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