Das sind die Preisträger des Publizistik-Preises 2024

Hamburg, 18. September 2024

Stiftung Gesundheit zeichnet Beiträge zu FASD, pränatalen Erkrankungen, Behandlungsfehlern und Depressionen aus

Hamburg, 18. September 2024 – Die Stiftung Gesundheit hat die Preisträgerinnen und Preisträger des Publizistik-Preises 2024 auf dem Gesundheitswirtschaftskongress im Grand Elysée in Hamburg verkündet und ihre Werke vorgestellt.

Mit der Auszeichnung würdigt die Stiftung herausragende journalistische Arbeiten, die ihrem Publikum Gesundheitsthemen in außergewöhnlicher Weise nahebringen. Sie sind hervorragend recherchiert und transportieren Informationen besonders verständlich und eindrucksvoll. Damit verschaffen sie wichtigen Themen Gehör – auch solchen, die noch nicht im Mainstream angekommen sind.

Platz 1: „Zwei Leben, die im Vollrausch begannen“ von Friederike Oertel (ZEIT ONLINE)

Der erste Platz geht an den Artikel „Zwei Leben, die im Vollrausch begannen“, der in der ZEIT ONLINE erschien. Einfühlsam und hervorragend recherchiert erzählt der Bericht die Geschichte eines Zwillingspaars, das mit einer Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) viel zu früh zur Welt kam. Trotz einer fast aussichtslosen Prognose kämpften die Zwillinge sich ins Leben und meistern ihren Alltag als mittlerweile erwachsene Frauen selbstbestimmt – trotz aller Schwierigkeiten. „Ich empfinde die Auszeichnung als eine wichtige Wertschätzung meiner Arbeit – aber auch des Themas“, freut sich Autorin und Preisträgerin Friederike Oertel: „Es bekommt jetzt nochmal Reichweite, und das freut mich sehr.“

„Ich empfinde die Auszeichnung als eine wichtige Wertschätzung meiner Arbeit – aber auch des Themas“, freut sich Autorin und Preisträgerin Friederike Oertel: „Es bekommt jetzt nochmal Reichweite, und das freut mich sehr.“

Platz 2: „Marlon soll leben“ von Anja Reumschüssel (DER SPIEGEL)

Jedes Jahr bekommen Tausende werdende Eltern eine verheerende Nachricht: Ihr Ungeborenes sei lebensbedrohlich erkrankt – oft so schwer, dass jede Hilfe zu spät komme. Dabei könnten viele dieser Kinder gerettet werden. Die herausragend erzählte Reportage „Marlon soll leben“, die im Printmagazin DER SPIEGEL erschien, handelt von Marlon, der keine Überlebenschance zu haben schien, von die verzweifelten Suche der Eltern nach Hilfe – und von einem Arzt, der Marlon mit einer Operation im Mutterleib das Leben rettete.

„Ich freue mich, dass speziell dieses Thema durch den Preis noch einmal Schwung und Aufmerksamkeit bekommt“, sagt Preisträgerin Anja Reumschüssel: „Das trägt dazu bei, dass andere Frauen und Familien in dieser Situation den Artikel lesen und von den Möglichkeiten erfahren.“

Platz 3: „Falsche Behandlung – Wenn Ärzte Fehler machen“ von Katharina Singer (SWR Doku)

Gleich zwei dritte Plätze gibt es in diesem Jahr: Einen von ihnen belegt die SWR Doku-Fernsehreportage „Falsche Behandlung – Wenn Ärzte Fehler machen“. Der vielschichtige und hervorragend recherchierte Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, warum in der Medizin kaum jemand über Fehler spricht, und zeigt eindrucksvoll, in welch untragbare Situation sowohl Patienten als auch Ärzte dadurch geraten. Zudem ist es der Autorin gelungen, Ärzte zu finden, die den Mut haben, das Schweigen zu brechen.

„Ich bin sehr glücklich, dass dieser Film die Stiftung überzeugt hat“, freut sich Preisträgerin Katharina Singer: „Die Patienten und Ärzte, die den Mut hatten, zu sprechen, bekommen jetzt nochmal eine Stimme für ihr Anliegen.“ 

Platz 3: „Wir haben Depressionen“ von Tobias Fenneker, Sinah Jakobsmeyer, Mareike Gröneweg, Lena Henning (Radio Hochstift + Neue Westfälische)

Ebenfalls mit dem dritten Platz zeichnet die Stiftung die Multimedia-Aktion „Wir haben Depressionen“ aus: Ein lokaler Radiosender und eine Lokalzeitung überzeugten 48 Betroffene aus der Region, Gesicht zu zeigen, über ihre Krankheit zu berichten und offen dazu zu stehen. Entstanden sind dabei vielfältige, crossmediale, inhaltlich und handwerklich hervorragende Beiträge, die Leser und Hörer für das Tabu-Thema Depressionen sensibilisieren.

„Uns bedeutet es sehr viel, dass unser ganzheitlicher Ansatz zu diesem Thema gewürdigt wird“, so die Preisträger Tobias Fenneker, Sinah Jakobsmeyer, Mareike Gröneweg und Lena Henning. „Wir wollten mit dem Projekt etwas schaffen, das bleibt – und aus dem intensiven Feedback unserer Leser und Hörer wissen wir, dass uns das offenbar auch gelungen ist.“

Ausschreibung für 2025 startet im Oktober

Die nächste Ausschreibung für den Publizistik-Preis 2025 startet schon bald: Ab Mitte Oktober haben Journalisten und Medienschaffende die Möglichkeit, Beiträge aus dem Jahr 2024 einzureichen oder vorzuschlagen, die gesundheitliche Themen auf herausragende Weise vermitteln. Das Bewerbungsformular und weitere Infos sind dann auf der Website der Stiftung Gesundheit in der Rubrik Publizistik-Preis zu finden.

Mehr Infos zur Auszeichnung sehen Sie im Videobeitrag von Alexandra Köhler.

Bildnachweise: Bild 1: Stiftung Gesundheit; Bild 2: Friederike Oertel; Bild 3: Anja Reumschüssel; Bild 4: Katharina Singer; Bild 5: Tobias Fenneker, Sinah Jakobsmeyer, Mareike Gröneweg, Lena Henning