Die Stimmung der Heilberufler ist im 3. Quartal 2025 um 5,5 Punkte gesunken und liegt nun bei einem Wert von -10,5.
Vor allem die Einschätzung ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage ging deutlich zurück (-9,0 Punkte). Die Erwartung für die kommenden sechs Monate verschlechterte sich um 2,4 Punkte.
Im 3. Quartal sank die Stimmung in fünf der sechs Fachgruppen.
Als einzige Gruppe entwickelten sich die Ergotherapeuten positiv: Ihre Stimmung stieg um 0,9 Punkte an und liegt nun mit einem Wert von -2,8 nur noch knapp im negativen Bereich.
Moderate Stimmungsrückgänge sind bei den Heilpraktikern (-3,5 Punkte), Physiotherapeuten (-3,8 Punkte) und Hebammen (-3,9 Punkte) zu beobachten. Allerdings liegen die Stimmungswerte dieser Gruppen auf sehr unterschiedlichem Niveau: Während die Heilpraktiker mit einem Wert von 6,1 stimmungstechnisch auf Platz 1 liegen, ordnen sich die Physiotherapeuten im Mittelfeld ein (Stimmungswert -6,3). Die Hebammen dagegen belegen mit einem Stimmungswert von -38,8 den vorletzten Platz.
Deutlich gesunken ist die wirtschaftliche Stimmung bei den Logopäden (-12,8 Punkte). Mit einem Stimmungswert von -11,8 liegen sie derzeit auf Platz 4.
Den größten Stimmungsrückgang verzeichnen in diesem Quartal die Apotheker (-16,1 Punkte), die nun mit einem Stimmungswert von -46,1 wieder den letzten Platz belegen.
Wenig Bewegung gab es im 3. Quartal bei den Faktoren, die sich negativ auf den Arbeitsalltag der Heilberufler auswirken: Auf Rang 1 liegen weiterhin politische Entscheidungen, gesetzliche Regelungen und Vorgaben der Selbstverwaltung (60,9 Prozent). Die Digitalisierung wirkt sich bei 40,2 Prozent der Heilberufler störend aus, die eigene Arbeitszeit bei 39,8 Prozent. Auch die Prozentwerte der Top-3-Faktoren veränderten sich nur geringfügig.
Am wenigsten belastend empfinden Heilberufler derzeit die finanzielle Situation der Praxis und die Praxis-Administration abseits der separat abgefragten Digitalisierung.
Erhebung: Repräsentative Erhebung mit einem Online-Fragebogen
Erhebungszeitraum: 1.-9. September 2025
Sample: Für jede Berufsgruppe wurde eine repräsentative geschichtete Zufallsstichprobe angeschrieben. Für die aktuelle Befragung erhielten 10.000 nichtärztliche Heilberufler aus dem Strukturverzeichnis der Versorgung eine Einladung zur Befragung. Zusätzlich wurden 2.096 Heilberufler befragt, die sich zuvor zu einer regelmäßigen Teilnahme an der Befragung bereiterklärt hatten.
Rücklauf: 440 valide Fragebögen (Rücklaufquote 3,6 Prozent). Die Ergebnisse sind repräsentativ mit einem Konfidenzniveau von 95% (Konfidenzintervall < ± 5%).
Seit Anfang 2022 erhebt die Stiftung Gesundheit parallel zur wirtschaftlichen Stimmung der niedergelassenen Ärzte auch die wirtschaftliche Lage und Erwartung der Heilberufler. Das Stimmungsbarometer Heilberufe gibt differenziert Auskunft darüber, wie die sechs größten Gruppen der niedergelassenen Heilberufler in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten.
Die Stimmung der Heilberufler wird analog zum Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft des ifo Institutes erhoben: Aus den Antworten zur Einschätzung der aktuellen Lage und zur Erwartung werden zunächst Salden für Lage und Erwartung gebildet. Die einzelnen Gruppen werden dabei entsprechend ihres Anteils an der Grundgesamtheit gewichtet, um ein repräsentatives Stimmungsbild zu erhalten. Der Wert für die Stimmung der Heilberufler entspricht dem Mittelwert der Salden für die aktuelle Lage und die Erwartung. Mehr Details finden Sie auf unserer Seite Methodik und Berechnung.