Kosten vom Förderverein übernommen: Kürzlich durch den Leiter der Sektion Kinder-Ophthalmologie Herrn Prof. Dr. W. Lagrèze erfolgreich operiert:
1,5 Jahre alter Junge aus Angola mit beidseitiger schwerer Augenerkrankung.

Im Interview

Augenarzt Dr. Schaffert: „Anderen Menschen zu helfen ist unsere Kernmotivation“

Als 1. Vorsitzender setzt sich Herr. Dr. med. Dirk-Wolfgang Schaffert zusammen mit dem Verein „Freunde der Universitäts-Augenklinik Freiburg e.V.“ dafür ein, dass hilfsbedürftige Menschen weltweit Zugang zur notwendigen augenärztlichen Behandlung erhalten, und unterstützt die Forschung an der Universitäts-Augenklinik Freiburg. Dieses ehrenamtliche Engagement verbindet Menschlichkeit mit medizinischer Unterstützung. Dafür verleiht die Stiftung Gesundheit das Dr. Pro Bono-Siegel.

Warum und seit wann setzen Sie sich für das Gemeinwohl ein?

Ich bin seit 2022 im Vorstand unseres Vereins „Freunde der Universitäts-Augenklinik Freiburg e.V.“ und seit 2023 der 1. Vorsitzende.

In dieser Funktion möchte ich stellvertretend für den Vorstand Ihre Frage wie folgt beantworten: Ich denke, unsere gemeinsame Kernmotivation ist das Ziel, anderen Menschen zu helfen – in Dankbarkeit dafür, dass wir selbst viel Gutes erfahren durften. Mit unserer gemeinnützigen und ehrenamtlichen Tätigkeit können wir unserer Dankbarkeit Ausdruck verleihen, indem wir Menschen in Not unterstützen und die medizinische Versorgung durch Forschung fördern.

Dr. med. Dirk-Wolfgang Schaffert, Bild:privat

Was tun Sie dabei genau? Erzählen Sie mehr zu Ihrem Projekt und zu der Organisation.

Das Ziel unseres gemeinnützigen Vereins, der sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert, beruht auf 2 Säulen:

Zum einen unterstützen wir hilfebedürftige Menschen aus aller Welt mit Augenerkrankungen – oft sind dies Kinder, die sich aus finanziellen Gründen keine Behandlung oder Operation leisten können. Hier springen wir ein und finanzieren die notwendigen Behandlungen und Eingriffe (Anmerkung: Wir selbst sind nicht direkt an der medizinischen Versorgung oder Forschung beteiligt). Das Sehen ist unsere wichtigste Sinneswahrnehmung und hat nicht nur erheblichen Einfluss auf Lebensqualität und Beruf, sondern bestimmt gerade bei Kindern maßgeblich deren Entwicklung. Man schließe einmal nur für wenige Minuten die Augen und lasse dieses Gefühl auf sich wirken.

Zum anderen unterstützen wir vor allem die Forschung an der Universitäts-Augenklinik Freiburg. Wir finanzieren beispielsweise experimentelle Projekte im Bereich der Hornhaut und des Glaskörpers, um pathologische Prozesse besser verstehen und behandeln zu können. Dies geschieht mit dem Ziel, den Patienten stets die bestmögliche augenärztliche Versorgung zukommen zu lassen. Denn auch die Forschung kommt letztlich den Erkrankten zugute. Gelegentlich finanzieren wir auch klinische Geräte, die zum Beispiel für Operationen benötigt werden.

Haben Sie dabei mit Hürden zu kämpfen? Was würde Ihnen die ehrenamtliche Arbeit erleichtern?

Sorgen bereitet uns, dass wir in den letzten Jahren kaum neue Vereinsmitglieder gewinnen konnten. Unser Wunsch ist es daher, mehr Menschen von unserer Tätigkeit zu überzeugen und sie als neue Mitglieder begrüßen zu dürfen. Auch würden mehr Spenden unseren Aktionsradius vergrößern.
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ (Erich Kästner)

Was ist Ihnen von bisherigen Einsätzen besonders in Erinnerung geblieben?

Vor vielen Jahren hat unser Verein einem kleinen Mädchen aus Liberia die erfolgreiche Operation an beiden Augen ermöglicht. Spontan fanden sich Pflegeeltern, die dieses Mädchen in vorbildlicher Weise aufgenommen und ihm ein neues Zuhause gegeben haben. Sie hat spezielle Schulen für Sehbehinderte erfolgreich besucht und ist dank dieser einzigartigen Unterstützung – vor allem durch die Pflegeeltern – zu einer stolzen und selbstbewussten jungen Frau geworden.

Planen Sie in Zukunft noch andere ehrenamtliche Projekte?

Ich persönlich werde dafür nicht die Zeit haben – als Rentner bin ich noch stundenweise berufstätig und auch privat sehr eingebunden. Soweit ich die übrigen Vorstandsmitglieder verstanden habe, sind auch von deren Seite keine weiteren ehrenamtlichen Aktivitäten geplant oder möglich.

Wo besteht aus Ihrer Sicht noch Bedarf an ehrenamtlicher, ärztlicher Arbeit?

Ich denke, der Bedarf an ehrenamtlicher, ärztlicher Tätigkeit wird niemals gedeckt sein. Das Tätigkeitsfeld ist enorm vielfältig, und jeder engagierte Arzt wird aus meiner Sicht etwas Passendes finden können.

Unsere wohltätige Aufgabe kann unser Verein nur mit tatkräftiger Hilfe und Unterstützung der Universitäts-Augenklink Freiburg unter dem Direktor Herrn Prof. Dr. Thomas Reinhard (Bild vorne Mitte) erfüllen. Durch diese Zusammenarbeit, für die wir uns sehr bedanken, werden überhaupt erst die wichtigen klinischen Untersuchungen und Operationen hilfebedürftiger Menschen ermöglicht.

Weitere Interviews