So ganz rund läuft es noch nicht: Nach dem Start der ePA-Testphase in rund 230 Praxen aus Hamburg, Franken und Teilen von Nordrhein-Westfalen zeigen sich die teilnehmenden Ärzte in unserer aktuellen Fokus-Befragung noch alles andere als überzeugt. 71,8 Prozent berichteten, dass die Arbeit mit der ePA bislang schlechter als erwartet funktioniert habe. 12,8 Prozent sehen sich in ihren Erwartungen bestätigt, und 15,4 Prozent wurden positiv überrascht.
Mehr als die Hälfte der Ärzte (53,7 Prozent) kritisierten zudem aus ihrer Sicht unzureichende Bereitstellung von Informationen für Patienten, beispielsweise von Krankenversicherern. „Die meisten Patienten wissen nicht Bescheid“, kommentierten mehrere von ihnen. Sie würden erwarten, dass die Praxis sich um alles kümmere.
Ebenso viele Ärzte sorgen sich weiterhin um die Datensicherheit der ePA. Dabei geht es nicht nur um potenzielle Hackerangriffe, sondern beispielsweise auch um den Schutz der Daten von Jugendlichen in psychotherapeutischer Behandlung – auch vor den eigenen Eltern, denen gegenüber in der Regel eine Schweigepflicht besteht, die jedoch bei Minderjährigen die ePA verwalten.
Wie groß der Aufwand für die ePA in der Anfangsphase in den Praxen ist, zeigen die Antworten der Ärzte deutlich:
Stefan Spieren MBA,
Hausarzt und Digital Health Pionier aus Wenden
Erhebung: Repräsentative Erhebung mit einem Online-Fragebogen
Erhebungszeitraum: 21. Februar – 7. März 2025
Sample: Für jede Berufsgruppe wurde eine repräsentative geschichtete Zufallsstichprobe angeschrieben. Für die aktuelle Fokus-Frage erhielten alle Ärzte aus den Modellregionen (Hamburg, Franken und Teile von Nordrhein-Westfalen) eine Einladung zur Befragung.
Rücklauf: Von den rund 230 Arztpraxen in den Modellregionen, die in der Testphase mit der ePA arbeiten, nahmen 41 an unserer Befragung teil.