Stimmungsbarometer 4. Quartal 2024: Logopäden und Physiotherapeuten deutlich pessimistischer
- Deutlicher Stimmungs-Rückgang bei Logopäden und Physiotherapeuten, Plus bei Apothekern
- Neu in den Top 3 der Negativ-Faktoren: Patienten und deren Angehörige
- Stimmung, Lage und Erwartung im Zeitverlauf
- Wirtschaftliche Lage und Erwartung in den heilberuflichen Fachgruppen
Im 4. Quartal 2024 ist die Stimmung der nichtärztlichen Heilberufler um 2,9 Punkte gesunken und liegt nun bei einem Wert von -10,3. Damit rutscht der Stimmungswert zum ersten Mal seit einem Jahr wieder in den zweistellig negativen Bereich.
Während sich die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage kaum verändert hat, sank die Erwartung für die kommenden sechs Monate um 5,6 Punkte.
Entwicklung der Stimmung in den Heilberufen
Nach dem vorherigen Anstieg sank die Stimmung der Logopäden in diesem Quartal deutlich (minus 10,4 Punkte). Insgesamt liegen sie mit einem Stimmungswert von -14,8 weiterhin auf dem vierten Platz der sechs untersuchten Gruppen.
Auch bei den Physiotherapeuten zeigt sich ein deutlicher Stimmungsrückgang um 9,3 Punkte. Mit einem Stimmungswert von -4,4 rutschen sie nun in den negativen Bereich und belegen nur noch den dritten Rang.
Die Apotheker dagegen verzeichnen erneut ein deutliches Stimmungs-Plus von 7,8 Punkten. Mit einem Wert von -52,4 stellen sie nach wie vor die pessimistischste Gruppe, die Stimmung hat sich jedoch seit Jahresbeginn stetig verbessert.
Die Heilpraktiker verzeichnen einen leichten Stimmungsrückgang um 2,1 Punkte und erreichen damit einen Stimmungswert von 7,6. Damit sind sie weiterhin die optmistischste der untersuchten Heilberufler-Gruppen.
Bei den Ergotherapeuten ging die Stimmung um 1,6 Punkte zurück. Mit einem Wert von 0,8 bleibt ihre Stimmung aber knapp im positiven Bereich. Im Gruppenvergleich liegen die Ergotherapeuten auf Rang zwei.
Die Stimmung der Hebammen und Geburtshelfer hat sich in diesem Quartal um 5,2 Punkte verbessert und liegt mit einem Stimmungswert von -40,2 auf dem vorletzten Platz.
Neu in den Top 3 der Negativ-Faktoren: Patienten und deren Angehörige
In diesem Quartal taucht erstmals der Faktor "Patienten und deren Angehörige" in den Top 3 auf: 40,1 Prozent der Heilberufler gaben an, dass diese sich negativ auf ihre Gesamtarbeitssituation ausgewirkt hätten. Spitzenreiter der störenden Einflüsse sind weiterhin Entscheidungen und Vorgaben von Politik und Selbstverwaltung (60,3 Prozent), gefolgt von der eigenen Arbeitszeit (42,6 Prozent).
Stimmung, Lage und Erwartung der Heilberufe im Zeitverlauf
Wirtschaftliche Lage und Erwartung in den Fachgruppen
Erhebung: Repräsentative Erhebung mithilfe eines Online-Fragebogens
Erhebungszeitraum: 13.–20. November 2024
Sample: Für jede Berufsgruppe wurde eine repräsentative geschichtete Zufallsstichprobe angeschrieben. Für die aktuelle Befragung erhielten 10.000 nichtärztliche Heilberufler aus dem Strukturverzeichnis der Versorgung eine Einladung zur Befragung. Zusätzlich wurden 2.475 Heilberufler befragt, die sich zuvor zu einer regelmäßigen Teilnahme an der Befragung bereiterklärt hatten.
Rücklauf: 724 valide Fragebögen (Rücklaufquote 5,8 Prozent). Die Ergebnisse sind repräsentativ mit einem Konfidenzniveau von 99% (Konfidenzintervall < ±5%).
Über das Stimmungsbarometer
Seit Anfang 2022 erhebt die Stiftung Gesundheit parallel zur wirtschaftlichen Stimmung der niedergelassenen Ärzte auch die wirtschaftliche Lage und Erwartung der Heilberufler. Das Stimmungsbarometer Heilberufe gibt differenziert Auskunft darüber, wie die sechs größten Gruppen der niedergelassenen Heilberufler in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten.
Die Stimmung der Heilberufler wird analog zum Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft des ifo Institutes (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.) erhoben: Aus den Antworten zur Einschätzung der aktuellen Lage und zur Erwartung werden zunächst Salden für Lage und Erwartung gebildet. Die einzelnen Gruppen werden dabei entsprechend ihres Anteils an der Grundgesamtheit gewichtet, um ein repräsentatives Stimmungsbild zu erhalten. Der Wert für die Stimmung der Heilberufler entspricht dem Mittelwert der Salden für die aktuelle Lage und die Erwartung. Mehr Details finden Sie auf unserer Seite Methodik und Berechnung.