Stimmungsbarometer 2. Quartal 2024: Gedämpfte Erwartungen sorgen für sinkende Stimmungswerte
- Optimismus bei Ergotherapeuten, Stimmungsrückgang bei Logopäden
- Störfaktoren: Politik und Selbstverwaltung, Arbeitszeit, Personalsituation
- Stimmung, Lage und Erwartung im Zeitverlauf
- Wirtschaftliche Lage und Erwartung in den heilberuflichen Fachgruppen
Die Stimmung der Heilberufler ist im 2. Quartal 2024 um 2,2 Punkte gesunken, liegt aber mit -8,2 Punkten noch immer über dem Mittelwert der vergangenen zwei Jahre.
Während die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage sich um 1,4 Punkte verbesserte, sank die Erwartung für die kommenden sechs Monate um 5,4 Punkte.
Entwicklung der Stimmung in den Heilberufen
Einen deutlichen Anstieg der Stimmung verzeichneten zum zweiten Mal in Folge die Ergotherapeuten mit einem Plus von 13,7 Punkten. Die Stimmung der Apotheker entwickelte sich leicht positiv (plus 0,4 Punkte). In den übrigen untersuchten Heilberufen ging die Stimmung zurück – am stärksten bei den Logopäden (minus 8,0 Punkte), am geringsten bei den Physiotherapeuten (minus 1,3 Punkte).
Insgesamt betrachtet sind derzeit drei heilberufliche Fachgruppen positiv gestimmt: Die Heilpraktiker und Ergotherapeuten liegen mit Stimmungswerten von 8,5 bzw. 8,4 an der Spitze, gefolgt von den Physiotherapeuten mit einem Wert von 0,5.
Störfaktoren: Politik und Selbstverwaltung, Arbeitszeit, Personalsituation
Der mit Abstand häufigste Störfaktor in den Heilberufen ist weiterhin der negative Einfluss von Entscheidungen und Vorgaben von Politik und Selbstverwaltung (57,4 Prozent). An Bedeutung verloren haben aktuelle Ereignisse, die im Vorquartal auf Platz 2 genannt wurden und nun auf Platz 6 abgerutscht sind. Stattdessen nannten die Heilberufler auf Platz 2 die eigene Arbeitszeit (40,7 Prozent), gefolgt von der Personalsituation (38,1 Prozent).
Stimmung, Lage und Erwartung der Heilberufe im Zeitverlauf
Wirtschaftliche Lage und Erwartung in den Fachgruppen
Erhebung: Repräsentative Erhebung mithilfe eines Online-Fragebogens
Erhebungszeitraum: 4.–11. Juni 2024
Sample: Für jede Berufsgruppe wurde eine repräsentative geschichtete Zufallsstichprobe angeschrieben. Für die aktuelle Befragung erhielten 10.000 nichtärztliche Heilberufler aus dem Strukturverzeichnis der Versorgung eine Einladung zur Befragung. Zusätzlich wurden 1.946 Heilberufler befragt, die sich zuvor zu einer regelmäßigen Teilnahme an der Befragung bereiterklärt hatten.
Rücklauf: 707 valide Fragebögen (Rücklaufquote 5,9 Prozent). Die Ergebnisse sind repräsentativ mit einem Konfidenzniveau von 99% (Konfidenzintervall < ±5%).
Über das Stimmungsbarometer
Seit Anfang 2022 erhebt die Stiftung Gesundheit parallel zur wirtschaftlichen Stimmung der niedergelassenen Ärzte auch die wirtschaftliche Lage und Erwartung der Heilberufler. Das Stimmungsbarometer Heilberufe gibt differenziert Auskunft darüber, wie die sechs größten Gruppen der niedergelassenen Heilberufler in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten.
Die Stimmung der Heilberufler wird analog zum Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft des ifo Institutes (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.) erhoben: Aus den Antworten zur Einschätzung der aktuellen Lage und zur Erwartung werden zunächst Salden für Lage und Erwartung gebildet. Die einzelnen Gruppen werden dabei entsprechend ihres Anteils an der Grundgesamtheit gewichtet, um ein repräsentatives Stimmungsbild zu erhalten. Der Wert für die Stimmung der Heilberufler entspricht dem Mittelwert der Salden für die aktuelle Lage und die Erwartung. Mehr Details finden Sie auf unserer Seite Methodik und Berechnung.