Versorgungsanalyse 2024: Hausärzte in Berlin und im Saarland besonders gefordert

Hamburg, 27. Februar 2025

Hausärzte in Berlin und im Saarland müssen im Schnitt deutlich mehr Patienten versorgen als in den übrigen Bundesländern: Wie die Stiftung Gesundheit in ihrer jüngsten Analyse der ambulanten Versorgungslandschaft zeigt, kommen dort auf jeden Hausarzt mehr als 1.500 Einwohner. Im Gegensatz dazu ist die Lage in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern am entspanntesten: Dort gibt es weniger als 1.300 Einwohner pro Hausarzt.

Weitere Engpässe zu erwarten

Vor allem im Saarland könnte sich die Situation in den kommenden Jahren noch verschärfen: „Im vergangenen Jahr hatte unsere Versorgungsanalyse gezeigt, dass das Saarland auch die höchste Quote an Ärzten hat, die kurz vor dem Rentenalter stehen“, erinnert Christoph Dippe, CEO der Stiftung Gesundheit. Und auch in anderen Bundesländern könnten durch die anstehende Rentenwelle weitere Engpässe entstehen.

Prof. Dr. Kai Wehkamp, Professor für Angewandte Künstliche Intelligenz in der Medizin und Geschäftsführender Partner bei Lohmann Konzept.

Primärversorgung stärken und weiterentwickeln

„Hausärzte haben eine zentrale Bedeutung für die Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems“, betont Prof. Dr. Kai Wehkamp, Experte für Public Health, in seinem Gastkommentar zu den Ergebnissen. Angesichts der regionalen Unterschiede von mehr als 25 Prozent bei der Hausarztdichte sei es an der Zeit, das bestehende System durch gezielte Anreize und klare Rahmenbedingungen konsequent weiterzuentwickeln: „Starke Primärversorgungssysteme verbessern die Versorgungsqualität und reduzieren gleichzeitig Über-, Unter- und Fehlversorgung“, so Wehkamp. „Das führt zu einer höheren Lebenserwartung, besserer Patientenzufriedenheit sowie zu geringeren Kosten – und genau das brauchen wir.“

Weitere Themen der Versorgungsanalyse: 

Über die Stiftung Gesundheit

Wissen ist die beste Medizin – angespornt von diesem Gedanken setzt sich die gemeinnützige und unabhängige Stiftung Gesundheit seit knapp 30 Jahren bundesweit für Transparenz und Orientierung im Gesundheitswesen ein. Das Herzstück ihrer Arbeit ist das Strukturverzeichnis der Versorgung. Auf dieser Basis hat sie zahlreiche IT-Lösungen und Tools geschaffen, um Patienten zielgenau zu informieren. Mehr zur Stiftungs-Arbeit erfahren Sie im Video von Christoph Dippe, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheit.

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