Prof. Dr. Di Martino hilft hörgeschädigten Kindern in Osteuropa

Seit zehn Jahren engagiert sich Prof. Dr. Ercole Di Martino ehrenamtlich für Kinder und Jugendliche unter anderem in Rumänien. Der Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde aus Bremen hat sich auf das Implantieren von Hörprothesen spezialisiert. Außerdem leistet er mit seinem Verein in den osteuropäischen Ländern Aufklärungsarbeit für betroffene Kinder und deren Familien. Für dieses Engagement erhält er unsere Auszeichnung Dr. Pro Bono.

Prof. Dr. Di Martino, mit welchem Projekt setzen Sie sich für das Gemeinwohl ein?

Ich bin als Gründungs- und Vorstandsstandmitglied ehrenamtlich im Verein Perspektive e.V., einem Förderverein für hörgeschädigte Kinder und Jugendliche in Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern, tätig.

Portraitfoto Di Martino
Prof. Dr. Di Martino ist Chefarzt, Ohrchirurg und Implantatspezialist für Hörprothesen sowie Dr. Pro Bono für sein ehrenamtliches ärztliches Engagement. Bildrechte: DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus gemeinnützige GmbH

Seit wann sind Sie ehrenamtlich tätig?

In dieser Form seit 2011. Bereits seit 2005 habe ich häufig als Ohrchirurg und Implantatspezialist für Hörprothesen bei Ertaubten und Gehörlosen sogenannte Cochlea-Implantate in Rumänien operiert. Zusätzlich habe ich die Ärzteausbildung durch eine Vielzahl von Kursen im Land unterstützt.

Warum engagieren Sie sich in dieser Form?

Durch eine Zusammenarbeit in unserem Cochlea-Implantatzentrum (CIB) in Bremen hatte ich mit der Familie Sigrid und Dr. Uwe Martin, beide Hörgeschädigten-Pädagogen, engen Kontakt. Die Familie hatte familiäre Verbindungen nach Rumänien. So haben wir ab 2011 gemeinsam Hilfe zur Selbsthilfe für Familien mit hörgeschädigten und gehörlosen Kindern organisiert.

Zu diesem Zweck haben wir dort Aufklärungskampagnen und Therapieseminare für hörgeschädigte Kinder und deren Eltern durchgeführt. Zudem veranstalten wir Workshops zur Therapeutenausbildung vor Ort. Darüber hinaus finanziert der Verein über Benefizveranstaltungen und Gerätespenden die sehr kostspielige Versorgung der kleinen Patienten mit leistungsfähigen Hörgeräten sowie Cochleaimplantaten und Ersatzteilen.

Die örtlichen Entscheidungsträger in Gesundheit und Politik sind idealerweise eingebunden, um eine größtmögliche Reichweite und Akzeptanz des Programms im Land zu erreichen. Außerdem haben wir die Gründung einer lokalen Partnerorganisation in Rumänien unterstützt, um langfristig das Projekt in einheimische Hände überführen zu können. Mittlerweile sind wir auch im Nachbarland Moldau sehr aktiv und haben Implantationen für Bedürftige durchgeführt sowie eine Reihe von Seminaren abgehalten.

Planen Sie in Zukunft noch andere ehrenamtliche Projekte?

Ich engagiere mich bereits für ein weiteres Projekt: Im Winter 2014/15 habe ich zusammen mit der Ärztekammer Bremen, dem Lions Club Bremer Schlüssel und einem syrischen Mitarbeiter meiner Klinik eine Weihnachtspendenaktion der Bremer Ärzte für ein Projekt in Syrien durchgeführt.

Wir haben dank großzügiger Geldspenden ein christliches Krankenhaus in Aleppo mit dringend benötigten Medikamenten und medizinischen Bedarfsmaterialien unterstützen können. Aktuell laufen Vorbereitungen für die Versorgung eines Krankenhauses mit medizinischen Instrumenten.

Beitragsbild: jyliagorbacheva | Pixabay