
Vollkommen überfüllte Erstaufnahmeeinrichtungen, in denen Flüchtlinge unter teilweise furchtbaren Bedingungen leben müssen, gelangen immer wieder in die Schlagzeilen. So auch 2014 in Heidelberg. Dort setzt sich seither ein Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. med. Rainer Holm-Hadulla für das Wohl von Flüchtlingskindern ein. Für sein Ehrenamt erhält der Psychologe und Psychiater nun das Dr. Pro Bono-Siegel der Stiftung Gesundheit.
Ich bin ehrenamtlich im Jugendfußball als „Mannschaft´s Doc“ im Verein tätig. Es bereitet mir viel Freude, mit meiner Mannschaft „mitzuwachsen“, die ich mittlerweile in der A-Jugend (Spieler Alter 16-18 Jahre) betreue. Meine Aufgaben sind die medizinische Betreuung bei den Spielen sowie teilweise auch im Training. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den ebenfalls ehrenamtlich arbeitenden Trainern. Darüber hinaus bin ich Ansprechpartner als Arzt im Verein und ärztlicher Betreuer bei Turnieren.
Bei Verletzungen der Spieler übernehme ich die Behandlung und erste Diagnostik noch auf dem Platz oder an der Außenlinie. Dies gibt den jüngeren Spielern Sicherheit und Selbstvertrauen während des Spiels. Darüber hinaus bekommen sie das Gefühl, dass es schon ein bisschen so wie bei den Profis ist, auch wenn zur Behandlung oft „nur“ in ein paar tröstende und aufmunternde Worte und etwas „Eisspray“ ausreichen.
Anfänglich bin ich über meinen Sohn, der selbst aktiv Fußball im Verein spielt, zu meiner ehrenamtlichen Tätigkeit gekommen. Dadurch habe ich festgestellt, dass gerade im Jugendfußball ein enormes Defizit an sportmedizinischer Betreuung besteht und dass in dieser Hinsicht eine Unsicherheit bei den ebenfalls ehrenamtlich tätigen Trainern vorhanden ist.
Dies gilt für die Versorgung von akuten Verletzungen, für Nachbehandlung und die Prävention, aber auch für die Trainingsmethoden und die Ernährung aus sportmedizinischer Sicht. Meine Arbeit als Mannschaftsarzt im Verein ermöglicht dem Jugendfußball eine professionelle sportmedizinische Betreuung und unterstützt das Trainerteam.
Zur Zeit stehen keine neuen Projekte an, ich bin aber immer offen für weiteres ehrenamtliches Engagement und bin gespannt, was sich in der Zukunft noch alles ergibt.
Um beim Sport zu bleiben: Hier sehe ich insbesondere im Jugendbereich in fast allen Sportarten einen hohen Bedarf an ehrenamtlicher ärztlicher Arbeit. Insbesondere weil fast alle Vereine grundsätzlich auf ein rein ehrenamtliches Engagement angewiesen sind.